QualityBird : la boutique de vos oiseaux
 

- Perroquets eteints: Anodorhynchus glaucus

Démarré par jsf, 18 Janvier 2004 à 21:47:58

« précédent - suivant »

jsf

Anodorhynchus glaucus

Ara violet ,ara glauque



Cette espèce est éteinte ou sur le bord de l'extinction. Seulement les rumeurs persistantes qu'elle est encore existante empêchent une classification formelle comme éteinte. Elle est donc énumérée comme en critique mis en danger puisque toute population restante doit être minuscule.

Distribution:
Le Paraguay central et méridional; S-Mato extrême Grosso, Brésil


Description:
Longueur: 72 centimètres
Plumage un bleu verdâtre-grisâtre en général. Tête et ailes plus bleuâtres. L'anneau de Periophthalmic et la peau nue raccorde sans compter que le jaune inférieur de mâchoire inférieure. Underparts des tailfeathers brunâtre-noirs.
Noir de facture
Noir brunâtre de jambes
Brun foncé d'iris


Habitat:
Foret pluviales des riverlands swampy de la zone tropicale et subtropicale
---------






à‰teint, probablement à  la fin du dernier siècle, c'était le premier oiseau brésilien à  arracher de la terre. Peu est connu au sujet de sa vie sauvage sans compter que cela qu'il vivait sur les riverbanks rocheux du fleuve de Paranà¡ où il a probablement niché, comme le leari d'Anodorhynchus et d'autres populations de hyacinthinus d'Anodorhynchus sont employées pour faire sur les falaises raides du nord-est.

Comme les deux autres macaws du genre Anodorhynchus, il a une couleur bleue prédominante plutôt un différent grisâtre-bleu mat du plumage brillant du hyacinthinus d'Anodorhynchus ou du corps et de la queue du leari d'Anodorhynchus.




pour ceux qui pigent quelque chose a l'allemand :

Existiert der Meerblaue Ara (Anodorhynchus glaucus) noch? (Teil I)


Der Meerblaue Ara (Anodorhynchus glaucus) und vor allem die Frage, ob er bereits ausgestorben ist, beschà¤ftigt viele Menschen. So hat selbst die "Mail of Sunday ", eine groàŸe britische Sonntagszeitschrift mit rund 6,5 Millionen Lesern, dieser Ara-Art einen Artikel gewidmet. Der Grund: Es wurde die Vermutung geà¤uàŸert, daàŸ ein vom Zoo Mà¼hlhausen in Frankreich an einen britischen Zà¼chter entliehenes Lear-Araweibchen (Anodorhynchus leari) in Wahrheit ein Meerblauer Ara sei. Dies hatte nicht nur die Aufmerksamkeit der Zollbehà¶rden geweckt, sondern auch das Interesse von Fernseh- und Radioberichterstattern sowie der Presse.
Wenn man insbesondere die neuere Literatur zum Status des Meerblauen Aras liest, wird klar, daàŸ die Spekulationen zum groàŸten Teil auf die Art und Weise zuruckzufà¼hren sind, wie à¼ber ihn informiert wird. Viele Autoren haben die Angaben frà¼herer Verfasser kritiklos à¼bernommen und weitergegeben. Einige haben den Sachverhalt sogar mit Gerà¼chten und Vermutungen "bereichert". Vor allem diese Autoren haben viel zu den MiàŸverstà¤ndnissen à¼ber die Verbreitung und Existenz des Aras beigetragen.

Einer meiner Bekannten hat die Bà¤lge des Meerblauen Aras und des Lear-Aras in den meisten Museen Europas und der USA untersucht, aber leider keine Fotos gemacht. Nach der groàŸen Diskussion in GroàŸbritannien wegen des angeblichen Meerblauen Aras entschlossen wir uns, unseren Urlaub im Jahr 1992 in Argentinien und den benachbarten Regionen Brasiliens zu verbringen.

Wir hatten mehrere Ziele: Erstens wollten wir den Balg des letzten bekannten Meerblauen Aras, der 1938 im Zoo von Buenos Aires gestorben war, untersuchen und fotografieren. Laut Rosemary Low (1990) hatte Sydney Porter wà¤hrend einer Sudamerikareise den Zoo besucht und den Ara gesehen. Er berichtete, daàŸ der Vogel schon à¼ber 45 Jahre alt gewesen sei und seit uber 20 Jahren dort gepflegt wurde. Auch der Ornithologe Orfila besuchte den Zoo und beschrieb 1936 diesen Ara in einem Artikel. Er hatte SchwarzweiàŸaufnahmen von ihm und von einem Hyazinthara (Anodorhynchus hyacinthinus) gemacht und in der Arbeit veroffentlicht. Wir stellten fest, daàŸ die Bildunterschriften verwechselt worden waren. Orfila hatte auch von zwei Bà¤lgen im Museum von Buenos Aires berichtet. Wir fanden aber nur einen, die anderen zwei sind angeblich spurlos verschwunden.

Zweitens suchten wir Kontakte zu sà¼damerikanischen Ornithologen und Artenschutzorganisationen, um die aus der Literatur gewonnenen Informationen zu à¼berprà¼fen und gegebenenfalls zu ergà¤nzen.

Drittens wollten wir wà¤hrend unsrer beschrà¤nkten Zeit so viele Orte wie mà¶glich besuchen, an denen die Meerblauen Aras laut Literatur gesichtet worden waren.

Es tauchte allerdings ein Problem auf, als wir entdeckten, daàŸ einige der frà¼hesten Berichte durch nachtrà¤gliche Ergà¤nzungen und falsche àœbersetzungen spà¤terer Autoren verà¤ndert worden sind. Wir à¼berpruften deshalb die Originaltexte grà¼ndlich, lasen auch den zu diesem Zeitpunkt unverà¶ffentlichten Bericht von Nigel Collar, Mitarbeiter von BirdLife International, Cambridge, der eine Zusammenfassung aller bekannten Sichtungsorte mit Kartenhinweisen enthielt. Wir markierten diese Orte auf einer Karte (MaàŸstab 1 : 4.000.000) und stellten einen fast perfekten Kreis fest, der die Provinzen Corrientes und Misiones in Nordost-Argentinien, die Provinz Artigas in Nordwest-Uruguay sowie die Bundesstaaten Rio Grande do Sul und Santa Catarina in Sudwest-Brasilien umfaàŸte. Meldungen aus den Jahren um 1960, nach denen die Aras im brasilianischen Staat Sao Paulo beobachtet worden sein sollten, kamen uns unglaubwà¼rdig vor.

Am 30. Juni flogen wir von London nach Buenos Aires. Zuerst besuchten wir das nationale Verkehrsamt und den Ornitholgenverein Association Ornithologica del Plata. Dieser besitzt eine ausgezeichnete Bibliothek, und seine Mitglieder sind hervorragende Kenner der einheimischen Vogelwelt. Dort entdeckten wir auch die spanische Ausgabe von d'Orbignys "Voyage dans L'Amerique Meridionale".

D'Orbigny, ein gewissenhafter Schriftsteller und erfahrener Reisender, hatte das Verbreitungsgebiet des Meerblauen Aras zwischen den Jahren 1827 und 1835 besucht. Er hat einen detaillierten Bericht à¼ber seine Reisen geschrieben, der auch Hinweise auf einen blauen Ara enthà¤lt. Im Text wird mehrfach auf die Yatay-Palme hingewiesen, so daàŸ wir vermuten, daàŸ diese die Hauptnahrungsquelle des Meerblauen Aras und deren Rà¶dung mà¶glicherweise die Hauptursache fà¼r die Ausrottung des Aras gewesen sein kà¶nnte.

Am darauffolgenden Tag besuchten wir den botanischen Garten, wo wir Yatay-Palmen kennenlernen wollten, danach den Zoo. Leider konnten wir weder à¼ber die Palme noch à¼ber den Meerblauen Ara nà¤here Informationen bekommen. Den Nachmittag verbrachten wir im Museo Argentino de Ciencas Naturales, wo wir den Balg von Anodorhynchus glaucus untersuchen, vermessen sowie fotografieren und mit der Videokamera aufnehmen konnten. Der Balg befand sich in einem Kellerraum mit kà¼nstlicher Beleuchtung und indirektem Tageslicht, wir durften ihn jedoch auch unter freiem Himmel begutachten.

Der Balg ist montiert und hat Glasaugen, deshalb sieht er ziemlich naturgetreu aus. Die Gesamtlà¤nge betrà¤gt 640 mm, die Schwanzlà¤nge 360 mm und die Flugellà¤nge 395 mm. Der Schnabel ist lackiert. Der Oberschnabel ist 88 mm und der Unterschnabel 44 mm lang. Die Grundfà¤rbung ist grà¼nblau, Hinternacken, Hals und Oberbrust sind graubrà¤unlich. Das Gefieder am Rà¼cken zeigt eine leichte brà¤unliche Sà¤umung. Der Kopf ist blaugrau. Unsere Videoaufnahmen im Kellerraum, die wir von verschiedenen Standpà¼nkten aus machten, zeigen die bereits von dem spanischen Naturforscher Azara (1809) beschriebene erstaunliche Farbà¤nderung von Blau zu Ultramarin, je nach Lichteinfall.

Wir stellten fest, daàŸ man einen Meerblauen Ara nicht mit einem Lear-Ara verwechseln kann. Wie dieser hat er einen verhà¤ltnismà¤àŸig kurzen Schwanz, und die nackte Wangenhaut dehnt sich nicht wie bei einem Hyazinthara bis unter den Unterschnabel aus.

Dies bestà¤tigte sich, als wir nach der Rà¼ckkehr aus Sà¼damerika den Balg eines weiteren Meerblauen Aras im Museum der Naturkunde in Berlin untersuchen und gleichfalls mit dem Balg eines Lear-Aras vergleichen konnten. Auch hier stellten wir fest, daàŸ man beide unter normalen Lichtbedingungen nicht verwechseln kann. Die graue Fà¤rbung am Nacken des Meerblauen Aras, der bis 1892 im Berliner Zoo gelebt hatte, war sogar noch besser zu sehen als bei dem Exemplar in Buenos Aires. Zuerst hatten wir den Eindruck, daàŸ der Meerblaue Ara grà¶àŸer sei als der Lear-Ara, aber nachdem wir die beiden Bà¤lge vermessen hatten, stellten wir fest, daàŸ doch der Lear-Ara etwas grà¶àŸer ist.

MaàŸe der Bà¤lge im Berliner Museum in mm:

Meerblauer Ara Lear-Ara Là¤nge: 675 690
Schwingen: 370 370
Schwanz: 360 400
Oberschnabel: 80 80


Doch zurà¼ck nach Argentinien: Am 3. Juli verbrachte ich einige Stunden bei der Fundacion Vida Silvestre Argentina, einer Waldschutzorganisation. Dort erfuhr ich, daàŸ die Yatay-Palmen fast alle abgeholzt worden sind, weil sie auf gutem Ackerland standen. Sie waren bald so stark gefà¤hrdet, daàŸ die argentinische Regierung 1965 den Parque Nacional El Palmar in der Nà¤he von Colon im westlichen Teil der Provinz Entre Rios gegrà¼ndet hatte, um die Palmenart zu retten. Hier bekam ich auch zum ersten Mal Exemplare der Palmenfrucht zu sehen.

Die Yatay-Palme gehà¶rt zur Gattung Butia, die mit den Gattungen Arecastrum und Syagrus eng verwandt sein soll. Die Yatay-Palme ist sehr anpassungsfà¤hig. Sie kommt sowohl im tropischen Regenwald als auch im trockenen subtropischen Wald vor und à¼bersteht sogar mà¤àŸigen Frost. Die Frucht der Yatay-Palme ist eifà¶rmig, 5 cm lang und à¤hnelt einer groàŸen Eichel. Sie hat eine sehr harte Schale mit einer fleischigen, feinfaserigen à¤uàŸeren Mesokarpschicht und einem dicken steinigen Endokarp. Das Fleisch ist saftig und genieàŸbar. Es wird von den Einheimischen verzehrt, und der Saft wird zu Wein vergoren.

Im Parque Nacional El Palmar beeindruckten uns die Palmen durch ihre Grà¶àŸe und ihr blaugraues Blattwerk. Diese Fà¤rbung der Palmblà¤tter bot dem Meerblauen Ara wahrscheinlich Tarnung und damit Schutz vor seinen natà¼rlichen Raubfeinden, wie beispielsweise der Harpyie-Adler (Harpia harpyja). Wir erinnerten uns an eine Textstelle in d'Orbignys "Voyage dans L'Amerique Meridionale", wo er die riesigen Wà¤lder der Yatay-Palmen entlang dem Rio Parana beschrieb.

Diese Palmenwà¤lder existieren in Entre Rios und Corrientes nicht mehr. Man bekommt entlang dem Rio Paraguay nur noch an wenigen Stellen zwischen den Stà¤dten Resistencia und Formosa, an denen die Palmen vorkommen, einen Eindruck, wie ihn d'Orbigny hatte. Interessanterweise hatte er bereits 1827 vorausgesehen, daàŸ die Wà¤lder verschwinden werden, sobald die Siedler begriffen hatten, wie fruchtbar der Boden ist. Die Besiedlungsdichte der Provinz Corrientes nahm seit dem 16. Jahrhundert - die Stadt Corrientes wurde 1588 gegrà¼ndet - stetig zu, und die an den nà¶rdlichen, à¶stlichen und westlichen Grenzen liegenden FluàŸsysteme wurden benutzt, um Menschen und Nutztiere ins Landesinnere zu bringen und Bodenschà¤tze auszufà¼hren. Diese Entwicklung wurde mit dem Einsatz der Dampfmaschine im Schiffverkehr stark beschleunigt.

Ich fand eine ausfà¼hrliche Eintragung à¼ber die Provinz Corrientes in einem 1866 verà¶ffentlichten geographischen Lexikon, wo der hohe Besiedlungsdruck auf die Region geschildert wird. Zu diesem Zeitpunkt existierten noch 1.600 Quadratkilometer Palmenwald. 1847 schà¤tzte Parish die Bevà¶lkerung auf 41.000 Bewohner, 1848 wurden von McCann nur noch 32.000 angegeben. Der Rà¼ckgang wurde zweifellos durch den damaligen Bà¼rgerkrieg verursacht.

Die Ausgabe von Baedeker aus dem Jahre 1914 listete fà¼r 1913 bereits eine Bevà¶lkerung von fast 350.000 Menschen auf. Dies ergab eine Dichte von à¼ber vier Einwohnern pro Quadratkilometer. Damit hatte sich die Bevà¶lkerung zwischen 1848 und 1913 mindestens verzehnfacht. Eine Entwicklung, die sich mit Sicherheit auf den Bestand des Meerblauen Aras ausgewirkt hat.

Wir verbrachten viel Zeit mit der Suche nach Angaben von Futterpflanzen des Meerblauen Aras. Obwohl Tony Silva (1989) meint, die Nahrungspflanzen des Meerblauen Aras seien unbekannt, vermutet er, daàŸ sich die Art von den Frà¼chten der Atalea-phalerata-Palme ernà¤hrt habe. Auch andere Autoren haben à¼ber dieses Thema spekuliert. Azara (1802) war der erste Forscher, der auf die Ernà¤hrung des Meerblauen Aras einging, als er darauf hinwies, daàŸ Schnabel und oberer Gaumenbereich verhà¤ltnismà¤àŸig weich seien und daher die Ernà¤hrung auf Frà¼chte, Samen und Datteln beschrà¤nkt sein mà¼sse. Goeldi (1894) meinte, der Ara fresse die Frà¼chte der Tucum- und Mucuja-Palmen. Er hatte diese Information offensichtlich aus der Arbeit von Bates (1848) entnommen, der die Ernà¤hrung des Hyazintharas beschrieben hatte. Sick (1984) wiederum bezog sich in seinem Werk "Ornitologia Brasileira" auf Goeldi.

Ich konnte in d'Orbignys Werk keinen Hinweis auf die Ernà¤hrung des Meerblauen Aras finden, obwohl Collar (1992) erwà¤hnt, daàŸ d'Orbigny einige Notizen an Bourjot Saint-Hilaire geschickt habe, in denen er behauptet haben soll, der Meerblaue Ara fresse die Nà¼sse verschiedener Palmen. Tatsà¤chlich gab Bourjot Saint-Hilaire diese Informationen in seinem Werk "Histoire naturelle de Perroquets" (1837 - 1838) wieder.

Wir sind aber davon à¼berzeugt, daàŸ sich der Meerblaue Ara von den Frà¼chten der Yatay-Palme ernà¤hrte. Unsere These wird durch Martin de Moussy (1860) bestà¤tigt, der von einem "kleinen blauen Ara" in Corrientes berichtet, der in den Yatay-Palmen lebt und deren Samen friàŸt. Die Ernà¤hrung der Blauaras ist in jungerer Zeit von Carlos Yamashita wissenschaftlich erforscht worden, die Ergebnisse habe ich in Ausgabe 2/94 von PAPAGEIEN beschrieben.

Der Meerblaue Ara scheint nie zahlreich gewesen zu sein. Der Jesuit Sanchez Labrador, ein ausgezeichneter Naturkenner, berichtete 1767, daàŸ der Ara in den Wà¤ldern entlang dem Rio Paraguay selten gewesen sei, obwohl er am Ufer des Rio Uruguay, der die à¶stliche Grenze der Provinz Corrientes bildet, hà¤ufig angetroffen wurde. Anhand dieser Aussage ist es allerdings schwierig zu beurteilen, wie groàŸ der Bestand tatsà¤chlich war. Azara zum Beispiel sah lediglich einige Paare, und d'Orbigny erwà¤hnte den Ara nur nebenbei.

Zwar nicht unbedingt zum Thema gehà¶rend, ist es fur den einen oder anderen Leser vielleicht dennoch interessant, daàŸ d'Orbigny das Fleisch des Meerblauen Aras probierte, es aber als zà¤h und ungenieàŸbar bezeichnete.

Nachdem wir die erste Zeit unseres Urlaubs mit dem Besuch verschiedener Institutionen und dem Studium von Literatur zugebracht hatten, fuhren wir in den nà¤chsten 10 Tagen 3.500 km kreuz und quer durch die Provinzen Entre Rios, Corrientes und Misiones. Unter anderem fuhren wir von der Stadt Corrientes den Rio Paraguay entlang bis Clorinda in Formosa und besuchten auch kurz Asuncion in Paraguay. Wir verschafften uns dabei einen Eindruck vom Verbreitungsgebiet der Art. Nirgendwo fanden wir ausreichend Lebensraum fà¼r einen groàŸen Papagei wie den Meerblauen Ara. Die Provinzen Entre Rios und Corrientes bestanden schon immer zum grà¶àŸten Teil aus offenen, fast baumlosen Landschaften. Wà¤lder existieren nur entlang den groàŸen Flà¼ssen am Rande der Provinzen sowie den wenigen Wasserlà¤ufen. Nordost-Corrientes beherbergt ein riesiges Sumpfgebiet. Obwohl viel Land fur die Landwirtschaft trockengelegt worden ist, existieren noch groàŸe Flà¤chen des ursprà¼nglichen Sumpfgebietes. Diese bieten aber keinen geeigneten Lebensraum fur einen groàŸen Ara. Auch das Batel-Sumpfgebiet im westlichen Corrientes, wo d'Orbigny im Sommer 1827 einen Ara schoàŸ, bietet keine Lebensgrundlagen mehr fur die Art.

Die Stà¶rfaktoren fà¼r den Wildtierbestand sind enorm. Abgesehen von der Forst- Land- und Viehwirtschaft hat man ein riesiges Wasserkraftwerk am Rio Uruguay gebaut. Durch dieses Bauprojekt wurde das umliegende Tiefland geflutet, und ein Umgehungskanal fur den Schiffsverkehr muàŸte gebaut werden. Es gibt à¤hnliche Projekte am Rio Parana. Wir befragten à¼berall die Einheimischen à¼ber den Meerblauen Ara. Selbst die à¤ltesten Einwohner konnten sich nicht an einen solchen Vogel erinnern.

Wir hatten noch Hoffnung, in Misiones nà¤here Informationen zu bekommen. Besonders im nà¶rdlichen Teil dieser Provinz sind noch grà¶àŸere Flà¤chen mit Primà¤rwald bedeckt. Wir stellten bald fest, daàŸ dieser Wald aus trockener, subtropischer Vegetation besteht, in der die Parana-Pinie (Araucaria augustiflora) dominiert. Er enthà¤lt nur wenige Palmenarten, und wir fanden keine Yatay-Palmen.

In dem kleinen Stà¤dtchen Eldorado sprach ich mit einigen alten Siedlern, unter ihnen auch einem Busunternehmer, der 1923 eingewandert war, einen kleinen Zoo besaàŸ und mit Papageienarten vertraut war. Er erzà¤hlte mir, daàŸ die ersten deutschen Siedler vor allem jagten und fischten, anstatt Forst- und Landwirtschaft zu betreiben. Daher ist in Misiones der Urwald zum grà¶àŸten Teil erhalten geblieben. Keiner der alten Siedler hatte den Meerblauen Ara je gesehen oder von ihm gehà¶rt. Im à¶stlichen Teil der Provinz sprachen wir mit aus Brasilien stammenden Bauern. Alle kannten die einheimischen Papageienarten, wie z.B. den Scharlachkopfpapagei (Pionopsitta pileata), den Maximilianpapagei (Pionus maximiliani), die Blaustirnamazone (Amazona aestiva) oder den Grunwangen-Rotschwanzsittich (Pyrrhura molinae), vom Meerblauen Ara hatten sie aber noch nie etwas gehà¶rt.


Von Iguaçu aus fuhren wir durch Sà¼d-Brasilien nach Sao Paulo zurà¼ck. Wir waren vom Anblick der umfangreichen Rodungen erschà¼ttert, die wir wà¤hrend der Fahrt sahen. Der trockene subtropische Wald, der sich einst von Paraguay bis an die atlantische Kà¼ste Brasiliens ausdehnte, ist nahezu verschwunden. Die meisten Wà¤lder bestehen aus eingefà¼hrten, schnell wachsenden Baumarten, wie der Karibikpinie oder dem Eukalyptus. Hieran wird sich wohl auch kà¼nftig kaum etwas à¤ndern. So erfuhr ich vor einigen Jahren von einem brasilianischen Diplomaten, daàŸ seine Regierung bereits versucht hatte, die Wiederaufforstung der Wà¤lder mit Zuschà¼ssen zu fà¶rdern. Die Landbesitzer hatten daraufhin fast den gesamten Restbestand des ursprà¼nglichen Waldes abgeholzt und fremdlà¤ndische Baumarten nachgepflanzt, um die Zuschà¼sse zu bekommen.
Leider entwickelt sich eine à¤hnliche Situation jetzt in der Provinz Misiones, wo immer mehr ursprà¼nglicher Wald von Anpflanzungen fremdlà¤ndischer Baumarten ersetzt wird.

Nachdem wir nun mehrere tausend Kilometer durch das ehemalige Verbreitungsgebiet des Meerblauen Aras gereist sind, mà¼ssen wir zu unserem Bedauern feststellen, daàŸ dort fà¼r ihn keine Lebensgrundlagen mehr vorhanden sind. Ich vermute sogar, daàŸ der Meerblaue Ara schon Anfang dieses Jahrhunderts im Freiland ausgestorben ist, hauptsà¤chlich wegen der Rodungen der Yatay-Palmen, seiner Hauptnahrungsquelle.

Ich nehme auch an, daàŸ der Bestand nie groàŸ war. Es wird oft gemutmaàŸt, daàŸ irgendwo in Sudamerika noch eine kleine Population des Meerblauen Aras à¼berlebt haben kà¶nnte. Die Entdeckung eines bis dahin unbekannten kleinen Bestandes des Lear-Aras (Anodorhynchus leari) von Sick im Jahre 1978 in einem abgelegenen Landesteil Brasiliens wird als Beispiel dafà¼r genannt. Dies trifft jedoch nicht fur das allgemein anerkannte Verbreitungsgebiet des Meerblauen Aras zu. Neben zahlreichen Ansiedlungen ist die ganze Region auch seit der Zeit der Jesuiten im achtzehnten Jahrhundert militarisch "erschlossen" worden. Im neunzehnten Jahrhundert gab es dort verheerende Kriege, eingeschlossen der von 1835 bis 1851 andauernde Bà¼rgerkrieg, der Paraguay, Brasilien und Uruguay mit einbezog und an dem sich britische und franzà¶siche Marine-Einheiten beteiligten. Der von 1865 bis 1870 von Paraguay gefà¼hrte Krieg gegen Argentinien, Brasilien und Uruguay sowie ein Jahrzehnte andauernder Grenzstreit mit Bolivien, der schlieàŸlich zu einem Krieg von 1932 bis 1935 fà¼hrte, wirkt bis heute nach. Immer noch ist der Zugang zum Rio Parana auf der argentinischen sowie auch auf der paraguayischen Seite sehr beschrà¤nkt und wegen der Prà¤senz des Militars oft unmà¶glich.

Ich erfuhr das selbst, als ich das Ufer des Rio Parana bei Ita-Ibate im nà¶rdlichen Corrientes besichtigen wollte, wo im Dezember 1827 d'Orbigny die Nistplà¤tze einiger Meerblauen Aras gesehen hatte. Dabei wurde ich von der argentinischen Marine kurz festgenommen. Zum Glà¼ck konnte ich den zuerst unglà¤ubigen Offizier davon à¼berzeugen, daàŸ dieser mit grà¼nen Drillichhosen bekleidete, 1,90 m groàŸe und 95 kg schwere Englà¤nder, der mit Fernglas, Kamera und Notizbuch ausgestattet war, wirklich auf der Suche nach den ehemaligen Nistplà¤tzen einer ausgestorbenen Papageienart war; er begleitete mich dann, wà¤hrend ich Photoaufnahmen einiger steiler, steiniger, etwa 7 bis 8 Meter hoher Abhà¤nge machte.

Wir kehrten am 17. Juli nach London zurà¼ck. Die ganze Reise war anstrengend und enttà¤uschend gewesen, da wir erkennen muàŸten, daàŸ der Meerblaue Ara als ausgestorben gelten muàŸ. Auch jà¼ngere Hinweise von Papageienhaltern, die Art wà¤re Mitte dieses Jahrhunderts noch gesehen worden, erwiesen sich im Laufe unserer Nachforschungen als unhaltbar. So ist zum Beispiel die Sichtmeldung eines Vogels in der Nahe von Bella Union, Uruguay, aus dem Jahre 1951 von Vaz-Ferreira offensichtlich ein Irrtum. Unsere Korrespondenz mit Nelson Kawall, dem bekannten brasilanischen Papageienhalter, bestà¤tigte, daàŸ die Mitteilung des aus Italien nach Brasilien ausgewanderten Ornithologen Rossi dalla Riva an Bertagnolio, er hà¤tte einen Meerblauen Ara in seinem Besitz gehabt, dieser sei aber im Januar 1976 an verdorbenem Futter gestorben, seiner Phantasie entsprang. Auch seine Behauptung, Nistplà¤tze im Staat Sao Paulo gefunden zu haben, scheint erfunden gewesen zu sein. Erfreulich hingegen war, daàŸ wir viele à¤uàŸerst freundliche und kooperative Menschen à¼berall auf unserer Reise kennengelernt, und deren Hilfe und Rat unsere Nachforschungen wesentlich unterstà¼tzt haben.

Seit unserer Rà¼ckkehr habe ich intensiv alte Forschungsberichte studiert. Ich stellte dabei fest, daàŸ viele Autoren zwar einen "blauen Ara" beschrieben, meist aber damit den Gelbbrustara (Ara ararauna) gemeint haben. Ein Beispiel hierfà¼r ist der berà¼hmte franzà¶sische Naturforscher Buffon. Bei Vieillot hingegen, der in seinem Werk "La Galerie des Oiseaux" aus dem Jahre 1825 den Hyazinthara mit einschloàŸ, zeigt die Bildtafel zwar tatsà¤chlich einen Hyazinthara, aber die Beschreibung paàŸt eher zu einem Meerblauen Ara.

AuàŸer der Bibliothek des Museum of Natural History im Londoner South Kensington konnte ich auch die des Latein-Amerika-Instituts in Belgrave Square besuchen. Dort fand ich interessanterweise die im Jahre 1859 verà¶ffentlichte Berichterstattung des Kapità¤ns Page, der von 1853 bis 1856 fur die amerikanische Marine die FluàŸsysteme Argentiniens und Paraguays erforscht hatte. An keiner Stelle ist der Meerblaue Ara erwà¤hnt, obwohl im Anhang ein Anodorhynchus cinereus aufgelistet wird. Sicher ist jedoch, daàŸ er dem United States National Museum in Washington einige Bà¤lge des Meerblauen Aras geschenkt hat.

Danksagung

AbschlieàŸend mà¶chte ich Diego Gallieno, Claudio Bertonatti, Dr. Navas und seiner Assistentin Juana in Buenos Aires sowie Daphne Colombet in der Provinz Misiones, Nelson und Marianne Kawall in Sao Paulo, Dr. Mauersberger in Berlin und Nigel Collar von ICBP recht herzlich danken. Nicht zu vergessen sind Senor Abel der "Pinalito Reserve in Misiones" und das Ehepaar im kleinen Dorf von Deseado, Misiones, das mich mit warmem Wasser, Seife, Handtà¼chern und Bier versorgte, als ich, erschà¶pft und von Kopf bis FuàŸ mit rotem Schlamm bedeckt, ankam, nachdem ich mein Auto mit bloàŸen Hà¤nden ausgegraben hatte, das im Uruguai-Provinzpark bis zur Achse steckengeblieben war.

Ich bin auch fà¼r die Nachsicht der Mitarbeiter der beiden Londoner Bibliotheken sehr dankbar, die mit einem oft hektischen Geschà¤ftsmann zwischen dessen Terminen konfrontiert wurden, der Informationen rasch heraussuchte und photokopieren lieàŸ, damit er sie spà¤ter abholen und studieren konnte.

Literatur


Azara, F. (1809): Voyages dans I'Amerique meridionale (1781-1801), Paris.
Azara, F. ( 1805): Apuntamientos Para la Historia Natural de los Paxaros del Paraguay y Rio de la Plata. Band 2. Madrid
Bertagnolio, P. (1981): The Red-tailed Amazon and other uncommon South American parrots. Avicultural Magazine, 87 (1): 15
Blombery, A. & T. Rodd (1982): Palms of the World. Angus & Robertson, Australia und London.
Bourjot Saint-Hilaire, A. (1837-1838): Histoire naturelle des Perroquets, Band 3, Paris.
Chebez, J. C. (1991): EI guacamayo violaceo in Publicada por la Asociacion Ornitologica del Plata, Buenos Aires.
Collar, N. (1992): Unveroffentlichter Teilbericht der ICBP, Cambridge.
D'Orbigny, A.: Voyage dans I'Amerique Meridionale. (Band 1), Paris.
Finsch, O. (1867): Die Papageien, Bd.l. Leiden.
Forshaw, J. (1989): Parrots of the World, Melbourne.
Furlong, G. ( 1942): Las Jesuitas. Ed Luis Gotelli, Buenos Aires.
Goeldi, E. (1894): As Aves do Brasil. Rio de Janeiro und Sao Paulo.
Hahn, C. W. (1834): Ornithologischer Atlas, Nà¼rnberg.
Hoppe, D.: (1983): Aras. Stuttgart.
Knight, C. (1866): English Cyclopaedia (Geography), London
Laubmann, A. (1939): Die Vogel von Paraguay. Stuttgart.
Lotschert, W. (1985): Palmen, Stuttgart. Low, R.(1990): Macaws, A Complete Guide. London.
Martin de Moussy, V. (1860): Description geographique et statistique de la Confederation Argentine, Paris.
Olrog, C. (1984): Las Aves Argentinas, Buenos Aires
Orfila, R. N. (1937): Los Psittaciformes Argentinos (cont.). Hornero 6, 365-382, Buenos Aires.
Page, T. (1859): La Plata. The Argentine Confederation and Paraguay, London.
Perrins, C. M. und A. Middleton (1990): Encyclopaedia of Birds, London.
Narosky, T. Rz D. Yzurieta (1987): Birds of Argentine and Uruguay, Vazquez Mazzini Ed. Buenos Aires
Pittman, T. (1992):The Glaucous Macaw - does it still exist?, Parrot Soc. Mag., 26 (11): 366-371
Ridgely, R. S. (1981): The current Distribution and Status of Mainland Neotropical Parrots, Washington.
Rizzini, C. T., A.F. Coimbra Fihlo & A.Houaiss (1988): Ecosistemas, Brasilien.
Robiller, F. (1990): Papageien, Band 3, Mittelund Sudamerika.Stuttgart
Rutgers, A. & K. A. Norris (1972): Encyclopaedia of Aviculture, Dorset.
Sick, H. (1984): Ornitologia Brasileira, (Band 1). Brasilia
Silva, S. (1991): Frutas Brasil Frutas, Sao Paulo Silva, T. (1989): Monograph of Endangered Parrots. Ontario.
Souance, C. (1857-1858): Histoire naturelle des perroquets, Paris.
Vieillot, L. und Oudart, P. (1825): La Galerie des Oiseaux. Band 1, Paris.
Vieillot, L. (1816): Eintragung in Nouveau Dictionaire d'histoire naturelle, Paris.
Wagler, J. G. (1832): Monographia Psittacorum, Mà¼nchen

jsf

#1
mis-à -jour 23/06/05

Le site de l\'association Perroquet Mania QualityBird : la boutique de vos oiseaux